Das Kinesis-Granfondo Ti V3 als Lastesel

Auch bei Brevets über 1000 Kilometer haben mich die Revelate Viscacha oder aktuell der Ortlieb Seatpack bestens begleitet. Absolute Minimalisierung ist bei solchen Veranstaltungen angesagt. Möglichst wenig Gewicht, schlank am Rad. Diesmal will ich aber auf eine Etappentour starten. Pro Tag so um 150 bis 180 Kilometer fahren, dann Land und Leute und Kultur genießen. Für solch ein Vorhaben sieht der Packplan auch Freizeitkleidung vor. Hose, Schuhe, Fleece Jacke, Wechselwäsche müssen mit. Und für diesen Umfang reicht eine Sattelstützentasche nicht aus.

Jetzt schlägt die Stunde der Anlötösen an meinem neuen Titan-Granfondo. Doch zurück zur Planung der Strecke. Schließlich ist die der Auslöser für die umfangreichere Ausrüstung. Um die sieben Tage wollen Peter und ich durch Deutschland, Tschechien und Österreich rollern. 1000 Kilometer mehr werden unsere Garmins am Zielort Regensburg aufgezeichnet haben.

Welcher Gepäckträger passt für das Titan-Gerät, welche Satteltaschen kommen infrage? Nach zwei Stunden Googelei in diversen Foren und bei den einschlägigen Anbietern steht fest: An einem Tubus Airy werden die neuen Gravel-Packs von Ortlieb hängen. P1170219

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Ein feines Teil, der Airy. 230 Gramm leicht und sehr stabil. Die linke Befestigungsstrebe hin zur Sattelstrebe musste ich um den Anlekhebel der Ultegra-Bremse biegen. Leicht zu machen, weil die Stangen aus Massiv-Titan gefertigt sind. Im oberen Bild ist auch das famose Steckschutzblech von Rose zu sehen. Passt nach Bearbeitung des Halters genau unter den Airy und ist stabil und schon für 8 € zu haben.

Nun zu den Gravel Packs ( hier in mtb-news detailliert beschrieben) : 1150 Gramm leicht, 25 l Inhalt. Absolut wasserdicht.

Versteht sich von selbst, dass ich den SON-Nabendynamo, die Supernova-Beleuchtung und den Dynamo-Harvester vom Endurace auf das Granfondo umgebaut habe. So kann ich mit dem jetzt wieder 7 kg-Carbon-Endurace wieder die „Leichtigkeit des Seins“ genießen, und das Granfondo ist fit für lange und längste Touren.

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Die Supernova E3 Pro mit der Lupine Piko 4  als Schlechtwetter- Schnellfahr-Ergänzung
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Und hinten bei Fahrten nachts auf nassen, vielbefahrenen Straßen: Die superhelle Lezyne Strip Pro 300 mit sagenhaften max. 300 Lumen

 

Mit Gepäckträger, Nabendynamo, Beleuchtung, Dynamo-Harvester und Fronttasche wiegt das Granfondo jetzt um die 11 kg. Für einen Reiseboliden sehr ordentlich, wie ich meine.

Auf der Etappentour durch Tschechien und Österreich über 1000 km und den ersten Brevets hat sich die Konfiguration bewährt. Ohne Fehl und Tadel. P1080959

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Fazit:

Der Titan-Rahmen Granfondo Ti V3 von Kinesis UK ist fein verarbeitet, federt gut Unebenheiten weg und ist trotzdem sehr verwindungssteif. Klare Note 1.

Lichtanlage mit SON-Nabendynamo, Supernova E3 Pro und Supernova Taillight ist absolut Langstrecken- und schlechtwettertauglich. Aktuell habe ich meine Lupine Piko als „Schnellfahrergänzung“ am Lenkerbügel. Ideal bei nasser Straße oder fies blendendem Gegenverkehr.

Stromversorgung: Der Dynamo-Harvester mit Kabel-Schnellkupplung und integriertem 3000 mAH-Pufferakku arbeitet zuverlässig und effizient. Lädt locker Navi und iPhone auf.

Die Ortlieb Gravel-Packs hängen sicher und ohne Klappern am Tubus Airy Titan.

Mein Lieblingsgarmin Etrex Vista 35 touch arbeitet zuverlässig und genau.

Genauso habe ich mir meinen Langstreckenrenner gewünscht und schließlich aufgebaut. Nr. 2 lief im März 2018 für Peter „vom Stapel“. Ausgestattet mit der SRAM Red Gruppe und Hydro-Felgenbremsen. Feine Sache.

 

 

 

16 Gedanken zu “Das Kinesis-Granfondo Ti V3 als Lastesel

  1. Rüdiger Milting 24. Juli 2017 / 23:11

    Oh, das ist deutlich. Dann werde ich mir die Taschen mal ansehen – 400 Gramm weniger sind eine Ansage.
    Danke und noch einmal gute Fahrt! RM

  2. Rüdiger Milting 24. Juli 2017 / 16:14

    Noch eine kurze Frage: Gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den „alten“ Frontroller-Tasche und den „Gravel-Packs“? Oder ist das nur Marketing mit etwas geändertem Blingbling? Schönen Gruss, RM

  3. randonneurdidier 24. Juli 2017 / 13:47

    Hallo Rüdiger, die beiden Ortliebs wiegen nackt so 1150g, dann kommen in Summe max 8 kg hinein. Mehr wiegt mein Reisegepäck nicht. Insofern erwarte ich ein gutes Fahrverhalten. Und: Du vermutest richtig, der Carbon-Gabel wollte ich einen Gepäckträger nicht zumuten. Obwohl Befestigungsgewinde einlaminiert sind. Schaun mer mal…

    beste Grüße

    Dietmar

  4. Rüdiger Milting 24. Juli 2017 / 12:05

    11 Kilo sind wirklich ordentlich. Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass (mässig beladene) zwei Frontroller an der Gabel und eine Viscacha (in meinem Fall) hinter dem Sattel beim kurzen Radstand eines RR ein etwas besseres Fahrverhalten ergeben,als die Heckmontage der Packtaschen. Aber das wirst du deiner Carbongabel wohl nicht antun wollen ;-). Gute Fahrt!, RM

  5. randonneurdidier 22. Juli 2017 / 12:10

    Für das Super Brevet wünsche ich Dir Gute Beine und immer eine ordentliche Portion Zuversicht

    Dietmar

  6. Stefan 22. Juli 2017 / 07:19

    Da wünsch ich Dir/Euch viel Spass dabei! Am 2. August bin ich hoffentlich schon auf dem Rückweg von Edinburgh nach London 🙂

    Stefan

  7. Takeshi 21. Juli 2017 / 23:04

    Ah, unterm Oberrohr ist natürlich schlau! Ich habe auch ein Rücklicht zu meiner Airstream, hatte das Kabel aber seitlich befestigt, da hat es mit der Zeit etwas am Lack gerieben, weil ich beim Fahren dran kam. Werde ich auch mal so versuchen. Danke!

  8. randonneurdidier 21. Juli 2017 / 22:41

    >>> die Stromversorgung von Front-und Rücklicht wird vom SON Dynamo geleistet. Kabel von SON zuerst zum Dynamo-Harvester, dann weiter zur Frontleuchte, davon ein Kabel nach hinten.

  9. randonneurdidier 21. Juli 2017 / 22:39

    Hallo Eva, das Rücklicht bekommt den Strom von der Frontleuchte, die auch einen Kondensator integriert hat, um ein 3-5 Min. Standlicht zu realisieren. Das Kabel von der Frontleuchte habe ich mittig unterm Oberrohr verlegt und mit einem ca 3 cm breiten Streifen transparentem Klebeband befestigt. Kaum zu sehen, stört auch beim Tragen nicht.

    beste Grüße

    Dietmar

  10. Takeshi 21. Juli 2017 / 21:40

    Hallo Dietmar, woher bekommt denn die Supernova-Rückleuchte ihren Strom, auch aus dem Nabendynamo? Wo hast Du denn das Kabel versteckt? Eine gute Reise wünsche ich Euch, mit vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken. Kommt gesund wieder!

  11. randonneurdidier 20. Juli 2017 / 19:05

    klasse Veranstaltung. Schöne Erlebnisse und Begegnungen wünsche ich Dir

  12. Peter Pirk 20. Juli 2017 / 17:28

    Ich wünsche Euch viel Spaß auf der Tour.
    Ich packe mein Koffer und fahre am Samstag nach Hannover zum BRT 2017.
    Werde mir die Gegend um Hannover mal vom Rad aus anschauen.
    Bin gespannt auf deinen Bericht von der Tour.
    Gruß
    Peter

  13. Ole Trumann 20. Juli 2017 / 14:54

    Alles klar, dann viele schöne Stunden auf dem Rad 🙂

  14. randonneurdidier 20. Juli 2017 / 13:46

    Am Anfang sind wir bequem und fahren die Elbe entlang. Wir schicken Dir dann einen Gruß nach Freiberg

  15. Ole Trumann 20. Juli 2017 / 13:39

    Hallo Dietmar, viel Spaß auf der Reise! Falls ihr auf dem Weg nach Tschechien mal in Mittelsachsen vorbeikommt, sag doch Bescheid, dann stelle ich Wasser und Essen parat. Liebe Grüße, Ole

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